Geschichte der Waldorfschulen

Die Waldorfschule entstand in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg.

Ausgangspunkt der am 7. September 1919 in Stuttgart vollzogenen Schulgründung war die Bitte Emil Molts, Direktor der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik, an den Geistes- und Naturwissenschaftler Dr. Rudolf Steiner, eine Schule für die Kinder der bei ihm beschäftigten Arbeiter pädagogisch zu betreuen. Rudolf Steiner hatte bereits in den Jahren 1906 bis 1911 öffentliche Vorträge über Erziehung und Schulfragen gehalten, sowie 1907 eine Schrift über die Erziehung des Kindes veröffentlicht. Diese reformpädagogischen Gedanken führten letztlich zur Gründung der Waldorfschule und zur Begründung der Waldorfpädagogik. Von der Zigarettenfabrik erhielt die pädagogische Bewegung ihren Namen. Steiner übernahm die Ausbildung und Beratung des Lehrerkollegiums und war bis zu seinem Tod im Jahr 1925 Mentor und Berater der Schule. Die Astoria-Betriebsschule auf der Stuttgarter Uhlandshöhe, Modell für alle späteren Waldorfschulen, unterrichtete von Anfang an Jungen und Mädchen gemeinsam und war schulgeschichtlich die erste Einheits- und Gesamtschule Deutschlands.

Unabhängig von sozialer Herkunft, Begabung und späterem Beruf erhielten junge Menschen eine gemeinsame Bildung. Als erste Gesamtschule hat die Waldorfschule das mit dem vertikalen Schulsystem verbundene Prinzip der Auslese durch die Pädagogik der Förderung ersetzt.

In den folgenden Jahren wurden weitere Waldorfschulen in Deutschland und im Ausland begründet. Bereits 1928 bestanden Schulen unter anderem in Basel, Budapest, London, Lissabon und New York.

In der Zeit des Naziregimes wurden die Schulen mit der Begründung verboten, sie würden eine zu „individualistische, nach dem Einzelmenschen ausgerichtete Erziehung“ verfolgen .

Auch in den kommunistischen Diktaturen des Ostblocks war den Waldorfschulen das Unterrichten verwehrt. Deshalb gibt es in den neuen Bundesländern seit der Wende viele Neugründungen und Schulen im Aufbau, während die Waldorfschulen im Westen auf jahrzehntelange erfolgreiche und gesellschaftlich anerkannte Arbeit zurückblicken können.

Heute gibt es über 1200 Schulen in der ganzen Welt und Millionen von erfolgreichen Absolventen der Waldorfschulen. Eine Liste aller Waldorfschulen kann man sich unter folgendem Link herunterladen: Freunde der Erziehungskunst

 

Zusammenfassung / Auszüge aus Wikipedia